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DATEN & FAKTEN

Quelle: Statistisches Bundesamt 2022

ALKOHOLKONSUM

  • Deutschland gehört zu den europäischen Staaten mit dem höchsten Alkoholkonsum. Im Jahr 2018 hat durchschnittlich jede Person in Deutschland 10,8 Liter reinen Alkohol konsumiert (Personen ab 15 Jahren).
  • Im Jahr 2019 wurden knapp 14 500 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung in deutsche Krankenhäuser eingeliefert. Erhebungen zeigen, dass die Zahlen rückläufig, aber immer noch besorgniserregend sind.
  • Hinzu kommt, dass die Betroffenen immer jünger werden: 22 % der Kinder und Jugendlichen mit einer Alkoholvergiftung waren jünger als 15 Jahre, das sind 8,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr!
  • Fast ein Drittel (27,9 %) der 12- und 13-Jährigen hat schon einmal Alkohol probiert. In der Gruppe der 16- und 17-jährigen Jugendlichen trifft das auf fast alle zu (89,9 %) .
  • Das erste Mal trinken Jugendliche im Schnitt mit 15,0 Jahren Alkohol. Den ersten Alkoholrausch erleben sie durchschnittlich mit 16,3 Jahren.

RISIKEN

  • Die Unfallgefahr ist für Betrunkene um ein Vielfaches erhöht.
  • Die Gewaltbereitschaft steigt. Dies äußert sich unter anderem in Verwicklung von Gewaltdelikten. Statistisch gesehen ist ein Drittel der männlichen jugendlichen Straftäter bei der Tat alkoholisiert.
  • Mädchen werden in betrunkenem Zustand häufiger Opfer von sexueller Gewalt als im nüchternen Zustand.
  • Bis über das 21. Lebensjahr hinaus befindet sich das jugendliche Gehirn in einem Reifungsprozess und ist daher besonders empfindlich gegenüber der Wirkung von Alkohol.
  • Der frühe und häufige Konsum von Alkohol erhöht außerdem das Risiko einer späteren Alkoholabhängigkeit.
  • Besonders bei schnellem Trinken von hochprozentigem Alkohol kann es zu einer lebensgefährlichen Alkoholvergiftung kommen.
Quelle: HaLT – Hart am LimiT, Alkoholprävention für Kinder und Jugendliche. Handbuch für die Praxis. Villa Schöpflin gGmbH – Zentrum für Suchtprävention: Lörrach; 2017.

TRINKMOTIVE

Die enthemmende Wirkung von Alkohol ist gerade für Jugendliche interessant. Die Kontaktaufnahme zu anderen fällt unter Umständen nach ein, zwei Gläsern leichter. Jugendliche empfinden sich „lockerer“. Sie trinken, um „gut drauf zu sein“.

Die Rangfolge der Trinkmotive ist:

  • Soziale Trinkmotive wie das Zusammensein im Freundeskreis
  • Spaß-Motive
  • Bewältigung von Alltagsproblemen
  • Gruppendruck

Erhebungen haben gezeigt: Jugendliche neigen eher zu einem risikoreichen Konsum, wenn sie Spaß suchen oder Probleme vergessen wollen.

Quellen:

Statistisches Bundesamt. Krankenhauseinweisungen wegen akuter Alkoholintoxikationen. Destatis. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt; 2021. URL: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2021/PD21_09_p002.html (21.02.2022)

OECD. Alcohol consumption among adults. In: Health at a Glance 2021. Paris: OECD; 2021. URL: https://doi.org/10.1787/ae3016b9-en (21.02.2022)

Statistisches Bundesamt. Pressemitteilung “Zahl der Woche vom Zahl der Woche Nr. 09 vom 2. März 2021“. Destatis. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt; 2021. URL: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2021/PD21_09_p002.html (21.02.2022)

Orth B, Merkel C. Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland. Ergebnisse des Alkoholsurveys 2018 und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; 2019. URL: https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/Alkoholsurvey_2018_Alkohol-Bericht.pdf (21.02.2022)

Orth B, Merkel C. Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019. Rauchen, Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; 2020. URL: https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/Drogenaffinitaet_Jugendlicher_2019_Basisbericht.pdf (21.02.2022)